Wir schreiben das Jahr 1950 in Honolulu auf der Insel Oahu: Im Royal Hawaiian Hotel diniert die Oberschicht zu sanften Hapa-Haole-Schlagern mit Steel Guitar, Ukulele und gedämpftem Saxophon. Als die Herrschaften sich zur Ruhe legen, packt die fünfköpfige Band ihre Instrumente und zieht weiter in Richtung Hafenkneipe um dort für wildes Tanzen zu sorgen.

Etwa so kann man sich das Repertoire der Ukelites vorstellen. Denn mit ihrem exotischen Sound spielt sich das Münchner Quintett um die charismatische Sängerin Miriam Hein voller Lebensfreude mit ausgelassenem Swing und der Rauheit des frühen Rhythm’n’Blues in die Herzen und in die Tanzbeine der Zuhörer. Da bleibt einem nur übrig, einen Okolehao zu kippen und sich in die Party zu stürzen. Aloha!

Die Münchner Combo um die Ukulele spielende Sängerin Miri Hein lässt jeden Song zu etwas ganz Eigenem werden. Musikalisch geht die Reise von Jazz, Swing, Rhythm’n’Blues und Soul der 60er Jahre bis hin zu Rockabilly,, 80er-Jahre-Pop oder exotischen Klassikern aus der Ara des „Hawaiian Craze“ aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Doch die ungewöhnliche Instrumentierung mit Ukulele(n), begleitet von dem erstaunlich sonor klingenden Ukulele-Bass, einem Alt- oder Bariton-Saxophon oder einer Steel Guitar (früher nannte man das Instrument in Deutschland auch Hawaii-Gitarre) lassen alle Stücke neu und frisch erscheinen. Und wenn der Schlagzeuger dazu seine Jazz-Besen wirbeln lässt, gibt es auch für Tänzer kein Halten mehr.

Als Miri und Steffen sich kennenlernten, hatte Miri zuvor schon aus einer Laune heraus eine Ukulele erworben ohne zuvor ein Instrument gespielt zu haben. Steffen hatte schon von Jugend an aktiv in verschieden Bands gespielt und gemeinsam fingen sie an im Wohnzimmer miteinander Stücke zu erarbeiten, jedoch ohne den Gedanken, dies jemals auf eine Bühne zu bringen.

Miris erste gute Ukulele, eine alte hawaiianische Kamaka Sopranukulele, wurde ihr aus dem Auto gestohlen. Daraufhin stellten sie eine Beschreibung mit Fotos der Ukulele in das deutsche Ukulelenforum, in der Hoffnung, sie könnte vielleicht irgendwo zum Kauf angeboten werden (was leider nie geschah). Dort stellten sie fest, dass viele Ukulelespieler kleine YouTube-Videos teilten, also machten sie das auch. Dafür musste eine Name her und Miri kam spontan auf „The Ukelites“ – inspiriert von der jamaikanischen Skaband The Skatalites (dass es eine englische Basketball Liga namens UK Elites gibt und in Nick Caves Debütroman eine verrückte Sekte namens the Ukelites vorkommt, stellte sich erst später heraus). Ein Freund von Miri, der bildende Künstler Andi Höhne, begleitete die beiden inzwischen mit Besen an der Snare Drum.